Der Albertusring

Was ist der „Albertus Ring“ und wozu ist der eigentlich gut…?
Versetzen wir uns dazu einfach einmal zurück an Ende der 50er Jahre: Wien ist gezeichnet vom Wiederaufbau und es ist auch erst wenige Monate her, dass die Besatzungstruppen das Land verlassen haben. Vor den Toren Wiens fand sich keine offene Grenze sondern der eiserne Vorhang. Es gab also Gründe genug, um einen unglaublichen Drang nach internationalen Kontakten und Freundschaften zu entwickeln. So entstand ein Zusammenschluss 3er Studentenverbindungen und weiterer Vereinigungen, lange bevor an die Gründung des heutigen Europäischen Kartellverbandes zu denken war und schon bald kam es zu einem florierenden Studentenaustausch ebenfalls lange bevor es Programme wie „Erasmus“ gab.

Und diese Freundschaft besteht nach wie vor und ist nach den vergangenen 60 Jahren fester als jemals zuvor!

Gründungsurkunde

Vor über hundert Jahren traten katholische Akademiker mit der Gründung christlicher Korporationen und Studentengemeinschaf­ten dem Liberalismus und dem Freisinn, die die Welt und auch die Universitäten zu überfluten drohten, entgegen. In Dankbar­keit und Ehrfurcht gedenken wir der Entschlossenheit unserer Väter.

Die geistige und technische Entwicklung des 20. Jahrhunderts stellt die Menschheit vor neue Probleme und Aufgaben, die den gleichen Idealismus und den gleichen Mut zu kühnen Lösungen wie vor hundert Jahren fordern.

Der wachsende Einfluß von Atheismus, Liberalismus, Chauvinis­mus und Materialismus auf die ethische und moralische Bewer­tung und die ständige Bedrohung durch den Kommunismus, der heute bereits ein Drittel der Menschheit beherrscht, bedingt das Zusammenrücken katholischer Akademikergemeinschaften in über­ nationaler Weite, getreu der Aufforderung des Heiligen Vaters zur Aktivierung der missio catholica und des Laienapostolates. Zu den vornehmsten Aufgaben christlicher Akademiker zählt die Vor­bereitung der inneren Einheit der Völker.

In dieser Erkenntnis und in der Überzeugung, dass der Kontakt von Mensch zu Mensch und die freundschaftliche Bindung kleine­rer Kernzellen über die Landesgrenzen hinweg zur religiösen und geistigen Erneuerung beitragen können und die Anstrengungen der Staaten und nationalen Verbände unterstützen werden, schlie­ßen sich die drei farbentragenden katholischen akademischen Ver­bindungen

KAV Danubia im ÖCV
KAV Danubia im ÖCV
AV Rheinstein zu Köln im CV
AV Rheinstein zu Köln im CV
AV Turicia Zürich im SchwStV
AV Turicia Zürich im SchwStV

mit katholischen Akademikergemeinschaften aus Belgien, Frank­reich,  Japan und Portugal  in  einer  Allianz  zusammen  unter dem Namen

ALBERTUS-RING
übernationale Vereinigung katholischer Akademikergemeinschaften

ALLIANCE SAINT ALBERT
Association supernationale des Groupements Etudiants Catholique

ALLIANCE SANCT ALBERT
supernational association of catholic academician-groups

Sie wählten den heiligen Gelehrten Albertus Magnus zu ihrem Patron.

Der Entwicklung und dem Ausbau dieses Freundschaftsbundes sollen keine Grenzen durch formale Organisationen und verbind­liche  Satzungen gesetzt werden.

Die Mitglieder geloben sich, alle Aufgaben im Geiste christlicher Brüderlichkeit unter Wahrung der Selbständigkeit aller im Albertus­ Ring verbundenen Akademikergemeinschaften und in Toleranz gegenüber nationalen Eigenheiten zu lösen. Sie werden sich gegenseitig konsultieren, in ihren  Publikationen den Problemen aller Mitglieder Raum geben, vornehmlich den persönlichen Kon­takt pflegen, den Studentenaustausch untereinander an ihren Uni­versitäten  fördern, sich jede  Erleichterung und Hilfe gewähren und vorbildlich auf dem Gebiete der Völkerverständigung wirken. Jede Gruppe wird um die Betreuung ausländischer katholischer Studenten an ihrem Hochschulort  bemüht sein.

Die Mitglieder sollen sich möglichst zweijährig zu einer Albertus­ Tagung zusammenfinden, zu der jede Gruppe an Ihren Hochschul­ort einladen kann. Die Tagungen sollen vornehmlich dem Gespräch untereinander und mit Vertretern der Kirche, des öffent­lichen und Hochschullebens dienen.

Gleichgesinnte katholische Korporationen und Akademikergemein­schaften aus allen Ländern und Erdteilen können dem Albertus­ Ring beitreten. Eine Aufnahme ist ausgeschlossen, wenn schwer­ wiegende Bedenken einer oder mehrerer Mitglieder nicht beseitigt werden können.

Köln, am Albertustag, dem 17. November 1957

K.a.V. Danubia im ÖCV
Wien

A.V. Rheinstein im CV
Köln

A.V. Turicia im SchwStV
Zürich

Centre Saint Yves
Groupe Catholique de la Faoulte du Droit de Paris

Groupe des Etudlants
Catholique de l’Universite Louvain

Katholische Studentenvereinigung Japans
Sophia-Universität zu Tokio

Rheinstein-Kreis
in der CADC, Universität Coimbra, Portugal

Omnes Gentes
Sorbonne, Paris